Vermittlungstiere

Torres

Status:

Vermittlungstier

Alter:

ca. 8 Jahre

Geb.-Datum:

ca. 11/2016

Geschlecht:

Männlich

Art/Rasse:

Hund, Brandel-Bracke

kastriert geimpft

Bilder

Beschreibung

Wir starten mit viel Positivem! :-) Torres, um den es hier im Folgenden gehen soll, hat sich in der Zeit, in der er nun schon bei uns ist, unglaublich gut entwickelt. Er ist verträglich mit Hündinnen und ruhigen, souveränen Rüden (Kastraten). Er fängt an, sich seiner Bezugsperson gegenüber verspielt, verschmust und anhänglich zu zeigen. Und Torres genießt das ganz offensichtlich, auch wenn der Weg zu einem echten, tiefen Vertrauensverhältnis noch ein Weiter ist. Torres lässt sich von seiner Bezugsperson gut anleinen, fährt gerne im Auto mit, liebt Futtersuchspiele und hat gelernt, dass er, wenn es für ihn unangenehm wird, er auch einfach gehen kann.

Torres lebte bisher als "normaler Familienhund", trotz seiner rassetypischen Veranlagungen (echter Jagdhund, extrem agil, intelligent, aufmerksam, arbeitswillig...). Das endete nicht gut, nicht für seine Halter und für Torres auch nicht. Es kam immer wieder zu "kleineren Beißvorfällen" und im August diesen Jahres hat es dann richtig gekracht. Beim Versuch, Torres anzuleinen, hat er seinem Frauchen beide Unterarme zerbissen. Daraufhin sollte er eingeschläfert werden. Wir wurden vom zuständigen Ordnungsamt informiert und um Hilfe gebeten.

Als ich dann mit einer Kollegin vor Ort ankam, fanden wir einen vollkommen verwirrten und im Prinzip verängstigten Hund vor, den wir nur noch mit der Fangstange sichern konnten. Nachdem wir im Tierheim angekommen waren und Torres Zeit hatte sich etwas zu akklimatisieren, kam die Bestandsaufnahme: Torres ist ein im Prinzip sein Leben lang überforderter und alleingelassener Hund, der praktisch Null Vertrauen in den Menschen hat. Grundsätzlich ist er ein netter, aber eben auch extrem nervöser Hund der immer das Schlimmste erwartet - vor allem vom Menschen.

Zunächst stellte sich auch die Frage, wie es zu einem so massiven Beißvorfall kommen konnte. Mit der Zeit (und immer neuen Übungssequenzen, um u.a.Torres´ Grenzen auszuloten) zeigte sich immer mehr, dass sein fehlendes Vertrauen immer wieder dazu führte, dass er teilweise ziehmlich unverhältnismäßig reagiert. Wenn eine für ihn unangenehme Situation nicht mehr auszuhalten ist, kennt er keine Grenzen mehr und "verteidigt" sich mit allen Mitteln. Kurzum, er sieht schnell keine Alternativen mehr und kämpft dann regelrecht existenziell ums Überleben. Aber wie schon oben beschrieben, sind wir mit seinen Fortschritten wirklich zufrieden.

Für souveräne, in sich ruhenden Menschen, die einem sein Leben lang missverstanden Hund wirklich eine Chance geben wollen, ist Torres der richtige Begleiter. Wir wünschen uns für ihn einen Platz in ruhiger ländlicher Umgebung, ohne im Haushalt lebende Kinder. Katzen und Kleintiere hat er gelernt zu tolerieren, das Bedarf aber sehr aufmerksamen und konsequenten Bezugspersonen.

Anfrage an das Tierheim